Wunderschöne Wälder und Naturlandschaften, deren Schönheit kein Poet in Worte fassen könnte, sind die Glanzpunkte einer Wanderung von Baveno nach Stresa. Die Tagestour weist eine Höhendifferenz von etwa 1.300 Metern auf und bedarf etwas Kondition. Rund sechs Stunden müssen Wanderer einplanen, um die rund 20 Kilometer lange Tour zwischen Baveno und Stresa zurückzulegen.
Die Wanderung beginnt im Ortsteil Tranquilla Oltrefiume
Startpunkt der Wanderstrecke ist der oberhalb von Baveno gelegene Ortsteil Tranquilla Oltrefiume, der nach der Brücke am Wildbach gelegen ist. Wanderer begeben sich von der Hauptstraße in linke Richtung, um der Ausschilderung zum Camping Tranquilla zu folgen. Unmittelbar nach dem Campingplatz stoßen Aktivurlauber auf den Wanderweg, der nach dem Autobahntunnel am Wald anknüpft. Am nächsten Scheideweg entscheiden sich Wandersleute für den Pfad zur Alpe Vedabia, bis nach rund 45 Minuten die Alpe winkt. Etwa 200 Höhenmeter haben Wanderer nun absolviert, um das Flair eines Ortes zu genießen, der – abgesehen von einigen Kühen und Pferden – nicht sehr belebt zu sein scheint. Ab der Alpe Vedabia folgen Urlauber der Ausschilderung Monte Zughero, die vorerst das Wanderziel Mt. Camoscio anstrebt. Da sich die Wanderpfade jedoch nach etwa 30 Minuten trennen, ist nun der Weg zum Monte Zughero der richtige Orientierungspunkt.
Wie im Traum: Der Blick auf schneebedeckte Alpengürtel
Eine kurze Verschnaufpause am Monte Zughero sollten Aktivurlauber nutzen, um ihren Blick über die schneebedeckten Alpengürtel schweifen zu lassen. Auf der östlichen Seite gehen gigantische Erhebungen beinahe nahtlos in die Poebene über, bis sich der Blick komplett in flachen Tälern verliert. Bei besonders guter Sicht täuschen sich Aktivurlauber tatsächlich nicht, wenn sie vermuten, im Hintergrund die Madonnina auf dem Dom Mailands zu erkennen. Von unvergleichlicher Atmosphäre ist die Ruhe, die der Monte Zughero ausstrahlt. Nur das Rauschen der Bäume und das Vogelgezwitscher bereiten der Stille ein sanftes Ende.
Eine Herausforderung: Die Eroberung des Monte Mottarone
Nachdem Besucher die Aussichten auf diese Naturlandschaften und das Monte Rosa Massiv genossen haben, folgen diese dem Weg zum Monte Mottarone. Dass die Wanderpfade abwechselnd mit den Markierungen ‚M’, ‚P’ oder ‚VN’ gekennzeichnet sind, ist für Ortsfremde gewiss etwas verwirrend. Allerdings ist das Ziel auf diesem Teil des Wanderwegs bereits in sichtbarer Nähe und somit nur schwer zu verfehlen. Um einen Blick auf den nahe gelegenen Orta-See und der Insel San Giulio zu werfen, bildet die Hütte des Alpenvereins CAI den perfekten Aussichtspunkt. Der Blick auf das imposante Monterosa Massiv lohnt sich von dieser Hütte ebenfalls. Wer eine Wanderung zum Monte Mottarone zur Winterzeit plant, sollte mit Scharen an Wintersportlern rechnen (mehr zum Thema Winterurlaub am Lago Maggiore). Um diesem Andrang gerecht zu werden, führt eine Seilbahn von Stresa zu dem Berg, die den Aufstieg enorm erleichtert. Wer auf einen Abstieg vom Monte Mottarone auf Schusters Rappen verzichten möchte, kann sich komplett von der Seilbahn chauffieren lassen oder an einer Zwischenstation der Bahn einsteigen. Der erste Teil bis zur Zwischenstation beginnt an der obersten Station der Seilbahn und setzt sich an der Strecke des einstigen Schmalspurzuges fort, der einst auf den Berg hinaufgefahren ist.
Kleine Sehenswürdigkeiten säumen die Wanderroute
Um die Wanderung fortzuführen, bestehen auf den Wanderpfaden ausgeschilderte Wege nach Baveno, Alpe Nuovo sowie Monte Zughero. Weitere Orientierungspunkte wie die einstige Talstation der Kleinbahn, das Jagdareal der Familie Borromeo sowie das Anwesen von Alpe Giardino sind markante Sehenswürdigkeiten, die zur Zwischenstation Alpino führen. Nutzen Wanderer anschließend die Seilbahn, um nach Stresa zu gelangen, dürfen Aktivurlauber in regelmäßigen Abständen mit einem Schiff nach Baveno fahren. Als Alternative stehen Busse zur Verfügung, die direkt neben der Talstation abfahren. Ist nach einer Rückfahrt nach Baveno ausreichend Energie vorhanden, lohnt sich ein Stadtbummel durch diese Ortschaft ebenfalls. Die aus Granit erbaute Kirche Chiesa parrocchiale dei SS. Gervaso e Protaso aus dem 11. Jahrhundert ist ein Blickfang des Städtchens. Unmittelbar neben dem Gotteshaus befindet sich ein paleochristliches Taufbecken, dessen äußerer Grundriss zwar quadratisch, der innere Grundriss hingegen achteckig ist. Dieses Becken mit seiner außergewöhnlichen Form wurde während der Renaissance umgebaut. Die außerhalb des Zentrums gelegene Villa Fedora ist ein weiterer Prachtbau aus Baveno, der diese Stadt als bedeutende architektonische Attraktion bereichert. Einst lebte der bekannte Komponist Umberto Giordano in dieser Villa. Das Kontrastspiel aus purpurroten Backsteinen und weißen Zinnen verhilft der am Ortseingang gelegenen Villa Branca zu erstaunlichem Blickfangpotential. (mehr zum Thema Wandern am Lago Maggiore)